Zierfandler

Zierfandler

Zierfandler, auch als „Spätrot“ bekannt

Zierfandler ist eine echte Rarität in der Thermenregion Österreichs. Diese Weissweinrebsorte ist autochthon, das heisst, sie stammt ursprünglich aus dieser Gegend. Die Rebe entstand wahrscheinlich aus einer natürlichen Kreuzung des Roten Veltliners mit einer traminerähnlichen Sorte. Diese Mischung bringt Weine hervor, die durch eine beeindruckende Kombination aus Extrakt, Säure und blumigen Noten bestechen.

 

Verbreitung und Anbaugebiete

Zierfandler wird auf etwa 61,63 Hektar in Österreich kultiviert, was lediglich 0,1 % der gesamten Rebfläche des Landes ausmacht. Fast die gesamte Anbaufläche befindet sich in Niederösterreich, speziell in der Thermenregion, wo die Rebsorte die besten Bedingungen vorfindet. Ihre Seltenheit und das besondere Aromaprofil machen Zierfandler zu einem echten Schatz der österreichischen Weinwelt. Die Anbaufläche ist stabil, und die Rebsorte wird kaum ausserhalb der Thermenregion angebaut.

Ampelografische Merkmale

Der Zierfandler hat grosse, kreisförmige Blätter, die drei- bis fünflappig und an der Unterseite stark behaart sind. Die Trauben sind mittelgross und sehr dichtbeerig. Sie sind zylindrisch und geschultert, wobei eine Beitraube selten vorkommt. Die Beeren sind rundlich und färben sich an der Sonnenseite rötlich, was dem Synonym „Spätrot“ seinen Namen gibt.

Eigenschaften des Weins

Der Zierfandler gedeiht am besten auf seichtgründigen Böden und in den besten Lagen der Thermenregion. Die Reben sind zwar winterfrostempfindlich und anfällig für Botrytis, aber sie vertragen Trockenheit und kalkreiche Böden sehr gut. Das Terroir in der Thermenregion, geprägt von lehmigen und kalkhaltigen Böden, bietet optimale Bedingungen, um das volle Potenzial der Sorte auszuschöpfen. Das warme Mikroklima und die reichhaltigen Böden sorgen dafür, dass die Trauben langsam ausreifen und eine komplexe Aromatik entwickeln.

Die Reifezeit des Zierfandlers liegt zwischen mittel und spät. Die Sorte stellt hohe Anforderungen an die Lage und den Boden und benötigt viel Pflege. Im Weingarten bevorzugt sie seichtgründige, kalkreiche Böden und ist besonders empfindlich gegenüber Winterfrost. Trotzdem kommt sie gut mit Trockenheit zurecht und bringt auf den richtigen Böden hervorragende Weine hervor.

Die Weine des Zierfandlers zeigen bei guter Traubenreife eine perfekte Balance aus Extrakt, angenehmer Säure und feiner Blumigkeit. Sie können sowohl frisch und jung als auch nach längerer Reifung überzeugen. Beim Ausbau als Trockenbeerenauslese (TBA) entwickelt der Zierfandler ein honigartiges Bukett, das oft von mineralischen Noten begleitet wird. Diese Weine haben ein enormes Lagerungspotenzial und entwickeln mit der Zeit eine noch grössere aromatische Tiefe.

Zierfandler eine

faszinierende Rebsorte, die in der Thermenregion Österreichs einzigartige Weissweine hervorbringt. Ihre Seltenheit und die Anforderungen an die Anbaubedingungen machen sie zu einer Herausforderung für Winzer, die jedoch mit Weinen belohnt werden, die durch ihre Komplexität und ihr besonderes Aromaprofil überzeugen. Zierfandler ist nicht nur eine Rarität, sondern auch ein echter Geheimtipp für Liebhaber besonderer Weissweine.