Rotgipfler

Rotgipfler

Der Rotgipfler, eine seltene und charaktervolle Weissweinrebsorte

Eine wahre Rarität in Österreich. Ursprünglich aus der Thermenregion in Niederösterreich stammend, begeistert er durch seine einzigartige Herkunft und die spannende Mischung aus Traminer und Roter Veltliner. Diese natürliche Kreuzung ist vor allem für ihre auffälligen rötlich-bronzenen Triebspitzen bekannt, die der Rebsorte auch ihren Namen verleihen. Der Rotgipfler ist anspruchsvoll im Anbau, bevorzugt aber warme, kalkhaltige Böden und bringt auf optimalen Standorten regelmässige, hohe Erträge.

Herkunft und Geschichte

Der Rotgipfler hat seinen Ursprung in der Thermenregion, südlich von Wien. Diese Region, mit ihren kalkhaltigen Böden und dem milden Klima, bietet ideale Bedingungen für diese anspruchsvolle Sorte. Die Rebsorte wurde erstmals im 19. Jahrhundert in Österreich verzeichnet und hat sich seitdem vor allem in der Thermenregion etabliert, wo sie heute noch auf etwa 134 Hektar angebaut wird.

Ampelografische Merkmale

Der Rotgipfler ist leicht an seinen mittelgrossen, kreisförmigen Blättern zu erkennen, die meist fünf bis sieben Lappen haben und an den Adern eine rote Färbung aufweisen. Die Trauben sind mittelgross bis gross, kegelförmig und sehr dichtbeerig. Die Beeren sind grünlich-gelb, saftig und haben eine sehr angenehme Süsse. Besonders auffällig sind die Triebspitzen, die im Frühjahr eine rötlich-bronzene Farbe annehmen.

Anbau und Verbreitung

Mit knapp 99 % der Anbaufläche in der Thermenregion ist der Rotgipfler eine echte regionale Spezialität. Die Rebsorte gedeiht besonders gut in warmen Südlagen und auf kalkhaltigem Untergrund. Sie ist robust, reagiert jedoch empfindlich auf Spätfröste und Trockenheit, was eine sorgfältige Pflege erfordert. Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche an Klima und Boden findet man diese Sorte fast ausschliesslich in Österreich.

Eigenschaften des Weins

Die Reifezeit des Rotgipflers liegt im mittleren bis späten Bereich. Diese Sorte bringt auf geeigneten Standorten hohe und regelmässige Erträge. Bei optimalen Bedingungen entstehen Weine mit hohem Extraktgehalt und angenehmer Säure. Die Weine reifen langsam und sind bekannt für ihre ausgeprägte Aromatik.

Rotgipfler-Weine sind kräftig und körperreich, mit einer gut strukturierten Säure. Sie zeichnen sich durch Aromen von tropischen FrĂĽchten wie Ananas und Mango aus, ergänzt durch wĂĽrzige Noten und eine feine Mineralität. Durch ihre Struktur und Säure haben diese Weine ein hervorragendes Lagerpotenzial und entwickeln mit der Zeit komplexe, interessante Aromen. Oft werden sie reinsortig ausgebaut, aber auch in CuvĂ©es, besonders in Kombination mit Zierfandler (Spätrot), als traditionelle „Gumpoldskirchner“ WeissweincuvĂ©e.

Rotgipfler eine

Nischensorte und nur selten ausserhalb der Thermenregion anzutreffen ist, gewinnt sie in der Weinwelt immer mehr an Bedeutung. Weinliebhaber schätzen ihre Einzigartigkeit und die hohe Qualität der Weine. In den letzten Jahren wurde der Rotgipfler vermehrt wiederentdeckt, und viele Winzer setzen verstärkt auf diese traditionsreiche Rebsorte. Sie dient als starkes Statement gegen den Trend zu internationalen Standardsorten und unterstreicht die regionale Identität.

Insgesamt bleibt der Rotgipfler eine faszinierende Rebsorte mit viel Charakter und Potenzial, die sich durch ihre Einzigartigkeit und Qualität auszeichnet.