Riesling
Riesling der König der Weissweine
Die Traubensorte hat ihren Ursprung in den Wildreben am Rhein und wurde über die Jahrhunderte hinweg selektiert und veredelt. Bekannt als Weisser Riesling, fand diese Rebsorte erstmals 1435 in Rüsselsheim, Deutschland, Erwähnung.
Herkunft und Abstammung
Vermutlich wurde die Rebsorte aus den Wildrebenbeständen des Oberrheins herausgezüchtet. Eine besondere Variante ist der Rote Riesling, der durch eine Knospenmutation des Weissen Rieslings entstand. Übrigens:
Verbreitung und Bedeutung
Vom Rhein aus trat die Rebsorte ihren Siegeszug nach Österreich an die Donau an, wo er heute neben dem Grünen Veltliner eine der wichtigsten Weissweinsorten ist. Besonders in Spitzenlagen der Wachau, des Kremstals, Traisentals und Kamptals, aber auch in Wien, am Wagram und im Weinviertel, erreicht der Rebsorte durch späte Lese seine volle Reife. Seit 1999 hat die Anbaufläche in Österreich kontinuierlich zugenommen. In Deutschland ist die Rebsorte die führende Weissweinsorte und gedeiht in allen Qualitätsstufen.
Ampelographische Merkmale
Riesling zeichnet sich durch mittelgroße, kreisförmige, fünflappige Blätter mit einer derben Oberfläche und starker Behaarung auf der Unterseite aus. Die Trauben sind klein, dichtbeerig, zylindrisch und meist ohne Beitraube. Die gelbgrünen Beeren tragen einen charakteristischen Narbenpunkt.
Ansprüche und Besonderheiten
Der Rebsorte stellt hohe Ansprüche an seine Lage und reagiert empfindlich auf Stiellähme, Stielfäule und Botrytisbefall – letzterer ist nur bei Edelfäule für Auslesen erwünscht, da sonst die sortentypischen Aromen verloren gehen. Auf den Urgesteinsverwitterungsböden entlang der Donau entfaltet der Rebsorte seine volle Pracht und bestätigt seinen Ruf als König der Weissweine.
Jugendlicher Riesling besticht
durch fruchtige und würzige Noten, die sich mit der Zeit zu großen, komplexen Weinen entwickeln. Aromen von Pfirsich, Marille und exotischen Früchten dominieren, während das Terroir der Wachau, des Kremstals, Kamptals und Traisentals eine markante mineralische Note verleiht. Mit zunehmendem Alter reift der Riesling zu einem edlen Wein, der oft einen Hauch von Rosen und – je nach Reifegrad – einen feinen Petrolton zeigt. Bei später Edelfäule entstehen zudem herausragende Auslesen und Beerenauslesen.