St. Laurent

St. Laurent

St. Laurent ist eine faszinierende Traubensorte

St. Laurent hat in den letzten Jahren eine wohlverdiente Renaissance erlebt. Diese rote Rebsorte, die zur grossen Burgunderfamilie gehört, wird oft mit dem Pinot Noir verglichen, obwohl sie ihre ganz eigenen Eigenschaften hat.

Herkunft und Geschichte

Die Traubensorte hat eine lange, aber nicht vollständig geklärte Geschichte. Obwohl vermutet wird, dass die Rebsorte ursprünglich aus Frankreich stammt, hat sie in Österreich und Tschechien eine neue Heimat gefunden. Das Stift Klosterneuburg hat massgeblich zur Verbreitung dieser Sorte beigetragen. Der Name „St. Laurent“ verweist auf den Lorenzitag am 10. August, an dem sich die Trauben zu verfärben beginnen. St. Laurent ist ein natürlicher Burgunder-Sämling, was durch das Synonym „Pinot St. Laurent“ verdeutlicht wird. In Österreich ist diese autochthone Sorte besonders in der Thermenregion, im nördlichen Burgenland und in Niederösterreich verbreitet. Die Anbaufläche hat zwischen 1999 und 2020 kontinuierlich zugenommen, ein Zeichen für die steigende Beliebtheit dieser anspruchsvollen Rebsorte.

Ampelografische Merkmale

Die St. Laurent-Rebe zeigt einige charakteristische Merkmale. Die Blätter sind mittelgross, fünflappig und gewellt. Die Trauben sind ebenfalls mittelgross, dichtbeerig und zylindrisch, oft mit einer Beitraube. Die ovalen Beeren sind blauschwarz gefärbt und weisen eine dicke Schale auf.

Eigenschaften des Weins

Die Reifezeit der St. Laurent-Traube variiert, meist ist sie jedoch früh bis mittel. Die Sorte ist anspruchsvoll im Anbau und benötigt gute Lagen sowie tiefgründige Böden. Sie ist blüteempfindlich und reagiert empfindlich auf Spätfrost. Zudem liefert sie eher niedrige und unregelmässige Erträge. Diese Herausforderungen im Weingarten machen sie zu einer Sorte, die viel Aufmerksamkeit und Pflege erfordert.

St. Laurent-Weine sind für ihre tiefrote bis violette Farbe und ihre intensiven Aromen bekannt. Typische Aromen umfassen dunkle Beerenfrüchte wie Kirschen, Brombeeren und Pflaumen. Diese werden oft durch würzige Noten und einen Hauch von Kräutern oder Schokolade ergänzt. Die Weine haben eine gute Tanninstruktur und Säure, was ihnen eine angenehme Frische und ein gutes Lagerpotenzial verleiht. Sie eignen sich sowohl für den reinsortigen Ausbau als auch für Cuvées, häufig in Kombination mit Blaufränkisch oder Zweigelt.

St. Laurent ist

eine seltene, aber zunehmend geschätzte Rebsorte, besonders in Regionen wie dem Burgenland und der Thermenregion in Österreich. Die Wiederbelebung dieser Sorte zeigt das Potenzial, das Winzer in den charaktervollen Weinen sehen. Angesichts der steigenden Nachfrage nach einzigartigen und autochthonen Weinen dürfte St. Laurent auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in den Weinregionen Mitteleuropas spielen; sie ist ein Beispiel für die Vielfalt und das Potenzial der mitteleuropäischen Weinkultur. Für Weinliebhaber, die auf der Suche nach charaktervollen Rotweinen sind, ist St. Laurent eine hervorragende Wahl. Ihr intensives Aroma, die komplexe Struktur und das beeindruckende Lagerpotenzial machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Weinwelt.